Wer eine Immobilie kaufen möchte, kommt um ein Thema nicht herum: das Eigenkapital. Doch was genau versteht man darunter, wie viel sollte man mitbringen und warum spielt es eine so entscheidende Rolle bei der Finanzierung? In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Was ist Eigenkapital?
Eigenkapital bezeichnet das Vermögen, das Käufer:innen aus eigenen Mitteln in den Immobilienkauf einbringen – also Geld, das nicht über ein Darlehen oder einen Kredit finanziert wird. Dazu gehören unter anderem:
- Ersparnisse auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto
- Bausparguthaben
- Wertpapiere und Fonds
- Lebensversicherungen mit Rückkaufswert
- Schenkungen oder Erbschaften
- Eigenleistungen am Bau („Muskelhypothek“)
- Immobilien
Wie viel Eigenkapital ist sinnvoll?
Als Faustregel gilt: Mindestens 20–30 % des Kaufpreises sollten durch Eigenkapital gedeckt sein. Je mehr, desto besser – denn ein höherer Eigenkapitalanteil senkt das Risiko für die Bank und verbessert die Kreditkonditionen.
Neben dem eigentlichen Kaufpreis fallen auch Nebenkosten an, zum Beispiel für Notar, Grundbuch, Grunderwerbsteuer und ggf. Makler. Diese betragen je nach Bundesland ca. 10–25 % des Kaufpreises. Idealerweise sollte das Eigenkapital zumindest diese Nebenkosten abdecken.
Vorteile von Eigenkapital
- Bessere Konditionen: Wer mehr Eigenkapital einbringt, erhält in der Regel niedrigere Zinssätze.
- Höhere Kreditwürdigkeit: Banken sehen im Eigenkapital einen Puffer – das erhöht die Chancen auf eine Finanzierungszusage.
- Sicherheit bei Wertschwankungen: Sollte der Immobilienwert einmal sinken, ist die Finanzierung durch Eigenkapital besser abgesichert.
Was tun, wenn wenig Eigenkapital vorhanden ist?
Eine Finanzierung mit wenig oder sogar ohne Eigenkapital ist theoretisch möglich – sie birgt jedoch höhere Risiken und führt meist zu schlechteren Konditionen. Wer aktuell wenig Eigenkapital hat, sollte daher prüfen, ob es sinnvoll ist:
- Noch etwas zu sparen, bevor der Kauf geplant wird
- Staatliche Förderungen (z. B. KfW-Darlehen) zu nutzen
- Unterstützung aus der Familie zu suchen (z. B. durch Schenkung oder Bürgschaft) bzw. Privatdarlehen
Unser Tipp
Eigenkapital ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur eigenen Immobilie. Eine fundierte Finanzierungsplanung schafft nicht nur Sicherheit, sondern spart auf lange Sicht auch bares Geld.
(Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.)